Home Gästebuch Bilder Storys Links Ich
gesch
zurück
links
Gorien Teil1
!?Freund oder Freund?!
Goriens Schicksal - Seite 2
Am nächsten Tag fingen die ganzen Vorbereitungen auch schon an. Überall lief das Personal durch einander und ging irgendwelchen Besorgungen nach. Die Boten wurden in die anderen Königreiche aus geschickt um Einladungen zu verteilen. Ich war gerade auf den Weg in den Stall als mich Nedra die Zofe von mir und Niome aufhielt. „Mira, hier seit ihr ja, ich habe euch schon die ganze Zeit gesucht. Der Hofschneider ist da und will Maß nehmen, wegen den Kleidern.“ Ich rollte die Augen nickte aber wieder willig und ging mit ihr mit. Mir wäre ja doch nichts anderes übrig geblieben als mit zugehen. Der Hofschneider war ein großer und dünner Mann der einen ernsten Gesichtsausdruck hatte, was durch sein kantiges Gesicht unterstrichen wurde. Als er mich sah veränderte sich sein ernster Ausdruck in etwas zwischen entsetzen und schaudern. Nachdem ich mich zu ihm gestellt hatte, sah er einmal an mir herunter. Ich hatte eine zerschlissene Leinenhose an und ein Hemd das die besten Tage schon hinter sich hatte, und schon an einigen Stellen des öfteren geflickt wurde. Meine Stiefel hatten noch getrocknete Schlammklumpen vom Vortag und die Hose einen schlammigen Rand am Bein Ende. „Na dann schauen wir mal was wir aus dir machen können.“ Meinte er mit fester Stimme. „Aber ich ziehe kein Kleid an lasst euch das gesagt sein!“ sagte ich mit einem leicht wütenden Unterton. „Das sehen wir ja dann.“ Er nahm sein Maßband, dass er um die Schultern hängen hatte und diktierte Nedra ein paar Maße die sie sorgfältig auf schrieb. Als er endlich fertig war machte ich meinen schon am Vormittag geplanten Ausritt. Es war wunderschönes Wetter und ich trieb mein Pferd gemütlich an in Richtung Wald. Als ich in die ersten Bäume erreichte stieg ich vom Pferd. Langsam schritt ich weiter und zog das Pferd am Zügel hinter her. Meine Augen brauchten einen Moment bis sie sich an die anderen Lichtverhältnisse gewöhnt hatte. Auf einer kleinen Lichtung die ein Stück im Wald war blieb ich stehen und band das Pferd an einen tief hängenden Ast das es zum Moos und Gras herunter kam. Ich suchte mir eine weiche Stelle im Moos und setzte mich. Mir ging immer noch die Entscheidung von meinem Vater, wegen dem heiraten im Kopf herum. Wusste er den etwas das er an nahm meine Schwester und ich sollten so schnell wie möglich heiraten? Oder wollte er und wirklich nur ein Schubs in die Zukunft geben? Als es langsam anfing zu dämmen führte ich das Pferd wieder auf den Weg und ritt gemütlich nach hause.

Es dauerte gute vier Wochen bis alles vorbereitet und alle Einladungen verschickt waren. Der große Tag wie meine Schwester immer sagte rückte immer näher, und je näher er kam desto flauer wurde mir im Magen. Anfangs dachte ich das es einfach nur die Aufregung war, aber etwas tief in meinem Herzen sagte mir das dieser Tag mein Leben total verändern wird. Leider wusste ich nur nicht ob zum guten oder schlechten.



”Mira, aufstehen.” Hörte ich eine Stimme noch etwas vernebelt neben meinem Bett leise sagen. Langsam öffnete ich die Augen und sah Nedra. ”Deine Schwester ist schon fast fertig. Komm heute ist doch euer großer Tag.“ ”Sag denen ich habe keine Lust auf zu stehen, und erst recht keine auf diesen blöden Ball, und vermissen wird mich doch eh keiner!” Murmelte ich noch halb im Schlaf und drehte mich wieder um. Plötzlich entleerte sich ein Eimer eiskaltes Wasser über meinem Kopf. Mit einem Satz war ich hell wach und aus dem Bett gesprungen. ”Siehst du, geht doch und jetzt machen dich mal soweit fertig. Ich komme gleich mit deinem Gewand wieder.“ Vor mich hin schimpfend stand ich also vor meinem Bett und zog meine Sachen an. Als Nedra wieder ins Zimmer kam und mich sehr skeptisch ansah, meinte sie nach einer Weile: “Das ist doch nicht dein Ernst, oder?” “Was ist den damit nicht in Ordnung?“ Fragte ich und sah an mir herunter. “Was nicht in Ordnung ist? Deine Sachen mögen vielleicht für deine Freizeitaktivitäten gut sein aber wir sind auf einem Ball also raus aus der Hose und dem Wollkleid und rein in das Seidenkleid. Du bist doch schließlich auch eine Frau, auch wenn man es vielleicht nicht auf den ersten Blick sieht.“ Ich sah das Kleid sehr skeptisch an und meinte dann stur: „Also, das kannst du ja vergessen das ziehe ich auf keinen Fall an nie im Leben! Und wenn ich ohne Kleid nicht auf den Ball kann, gut, dann gehe ich nicht ich will nämlich gar nicht.“ „Aber heute wirst du nicht darum herum kommen denn es ist dein und Niomes großer Tag und du willst doch nicht schon wieder alles vermasseln oder? Du weist doch wie viel deiner Schwester dieser Abend bedeutet.“ Sie sah mich ernst an. Ich musste an den letzten Versuch einen Ball hier zu geben denken. Zu dem Zeitpunkt war ich etwa zehn und vermutlich noch sturer als heute. Der ganze Tag wurde zu einer einzigen Katastrophe und Niome hatte danach gut einen Monat nicht mehr mit mir geredet. Mein Blick senkte sich und ich meinte noch.“ Aber damit das aber kein Dauerzustand wir, nur das eine mal, das Niome einen schönen Abend hat.“ Wieder willig gab ich mich geschlagen, streckte meine Hand aus und nahm das Kleid entgegen. Mit angeekeltem Blick zog ich es an und lies über mich die ganzen Vorbereitungen ergehen.

Etwa zwei Stunden später standen Niome links und ich rechts vom Stuhl unseres Vaters und begrüßten die Gäste. Wie ich fand viel zu viele Leute, und eine wie ich jedes mal wieder feststellte total langweilige Prozedur aber in solchen Sachen hörte ja eh keiner auf mich. Voll mit anderen Gedanken beschäftigt stand ich da und nahm die Leute eigentlich gar nicht richtig war. Bis plötzlich ein lauter Knall zu hören war. Als ich mich umsah sah ich nur einen Bediensteten der gerade ein Tablett hatte fallen lassen und nun mit hochrotem Kopf alle schnell aufsammelte. So war ich wieder kurz bei der eigentlichen Situation des Vorstellens. ”Vargas Fürst von Marr.” Kündigte der Sprecher den nächsten Gast an und danach noch Welche. ”Van von Fanel und seine Herschafften Mangus und Enigma von Fanel.” Und wieder mal ein aufgesetztes lächeln und eine knappe Verbeugung aber meiner Schwester schien das richtig Spaß zu machen so im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Schnell war ich wieder nicht mehr ansprechbar und lächelte einfach stur und verbeugte mich. Dann nach einer halben Ewigkeit wie mir vor kam meinte meine Schwester die plötzlich neben mir stand: „Hey, Mira, wir sind fertig. Also los komm schon jetzt geht es ans Bankett das ist doch das worauf du dich am meisten gefreut hast oder nicht?“ Ich sah sie an und meinte nur: „Ja ich komme schon nur keine eile. Bin ja gleich da..“ Ich blieb noch kurz stehen und ging ihr dann nach in den Saal. Die letzten Leute setzten sich gerade als ich in den Raum kam. Langsam und gelassen schritt ich zu meinem Platz und setzte mich. Als ich saß zog mich Niome zu sich und meinte ernst: „Was sollte denn das eben schon wieder? Das du immer die ganze Aufmerksamkeit auf dich lenken musst mit dem was du tust.“ „Hätte ich denn hier wie eine Irre rein rennen sollen? Das hätte ja wohl noch mehr Aufmerksamkeit auf mich gelenkt. Und warum beschwerst du dich eigentlich? Du wolltest doch immer das ich mich anständig benehme.“

Vater saß am Kopf des Tisches dann kamen links erst Niome und dann ich. Rechts saßen Vargas, Van, dann die Eltern von Van und, und, und. Der ganze Saal war voll von Leuten, aus den Ländern des Südlichen Kontinents, die ich noch nie gesehen habe. Naja wollen wir das beste aus dem Abend machen. Es war ein mehr gängiges Menü mit allem was das Herz begehrt. Das war auch bis jetzt das beste an dem Abend. Als ich kurz zu Niome herüber sah bemerkte ich das sie nur Augen für diesen Vargas hatte, und er nur für sie.Vargas war ein hochgewachsener stattlicher Mann dem man auch ansah das er schon den einen oder anderen Kampf ausgetragen hatte. Er hatte dunkel-braunes Schulter langes Haar das er zu einem Zopf gebunden hatte und eine Narbe über dem linken Auge. Niome und Vargas wendeten die Blicke nicht mehr von einander ab. Nur soviel das sie noch essen konnten. Dann hatte Vater das was er wollte wohl doch geschafft und Niome mehr oder weniger schon unter der Haube. Van der neben ihm saß war ein Stück kleiner als er und sicher auch einige Jahre jünger. Vargas sah zwar um einiges kräftiger aus als er aber ich sah ihm an das er im Kampf gut war und ihm nicht viel zurück stand . Er hatte braunes kurzes Haar und wie ich erkannte ganz grün schimmernde Augen. Das Bankett ging noch eine ganze Weile und während dessen unter hielten sich die Leute herzlich. Als es dann fertig war hielten noch viele Persönlichkeiten eine Ansprache, wo eine länger als die andere wurde aber alle ungefähr das selbe sagten. Das man so etwas nicht auf eine Rede kürzen konnte, wenn es eh immer das gleiche ist. Nun ja manche Sachen waren für mich nicht ganz einleuchtend. Nach dem Bankett kam noch der eigentlich Ball der echt öde war, fand ich jedenfalls. Sinnloses herum gestolper mit Leuten die man noch nie gesehen hat. Also blieb ich kurz des Anstands halber und ging dann in den Hof, setzte mich etwas abseits auf eine Bank und sah in die Baumkrone wo die Vögel noch fröhlich zwitscherten. Die Sonne begann schon hinter der Großen Hecke zu verschwinden die am Ende des Gartens steht. Der Himmel färbte sich in ein wunderschönes rot-orange und schien die Landschaft darunter zu begraben. Da kam plötzlich Niome in den Garten zu mir und meinte: ”Der Ball ist doch echt toll. Findest du nicht auch?” ”Ja ich finde ihn eher langweilig wie so Bälle halt sind. Aber dich scheint es ja voll erwischt zu haben. Denn dein Blick zu diesem Vargas war ja nicht zu übersehen.” ”Ja, Vargas ist echt perfekt. Und was ist mit dir? Keiner in Sicht? Du weist schon das, wenn du dir keinen suchst, du denjenigen heiraten musst den Vater schon vor Jahren mit Mutter zusammen ausgesucht hat.” ”Ich finde es einfach öde und die Leute sagen mir auch nicht zu. Warum sollte ich mir jetzt genau einen aussuchen vielleicht will ich ja gar nicht heiraten und Häuslich werden. Und außerdem sind sie mir viel zu arrogant und so etwas kann ich auf den Tod nicht ausstehen. Wenn Vater meint er kann mich so einfach verheiraten soll er es ruhig probieren denn ich bin an der Hochzeit dann sicher nicht anwesend.” Meinte ich und verzog das Gesicht. ”Ach du hast ja keine Ahnung du bist ja mehr Junge als Mädchen. Vielleicht solltest du dir eine nette Prinzessin suchen.” Schrie sie und lief beleidigt weg. Kurz darauf kam auch schon Vater und fragte mich: ”Was ist den mit ihr los? Oder besser was hast du diesmal wieder zu ihr gesagt? Du weist doch das sie schnell gekrängt ist.” Ich zuckte nur mit den Schultern. ”Du sollst sie doch in Ruhe lassen sie ist eben nicht wie du und das ist auch gut so.” ”Warum, bin ich den so schlimm das es dir lieber wäre das sie nicht so ist wie ich?” ”Wenn ich ehrlich bin ja, und auch wiederum nein. Jeder hat seine guten und schlechten Seiten. Es gibt ein paar Seiten die ich an dir sehr vermisse, zum Beispiel das du hier sitzt und nicht mit einem jungen Mann drinnen tanzt. Aber du bist auch toll du hast viel von deiner Mutter, sie war auch so Temperamentvoll, genauso wie du heute.” ”Sie fehlt mir so sehr.” ”Ja mir auch, sehr sogar. Aber sie würde nicht wollen das du bei so einem Abend hier sitzt. Und außerdem sollst du heute einen netten Mann finden denn wenn nicht werde ich für dich wählen müssen und glaube mir ich hätte da schon wen in Aussicht.” Meinte er mit einem breiten grinsen im Gesicht nahm meine Hand und zog mich wieder in den Ballsaal, noch bevor ich mich wehren konnte. Drinnen ging er mit mir gleich mitten auf die Tanzfläche und zwang mich mehr oder weniger zum Tanzen. Ich kam mir so lächerlich vor in dem Kleid und das auch noch mitten auf der Tanzfläche. In mir kochte es schon ziemlich nicht nur das ich auf all das keine Lust hatte, nein jetzt zwang mich auch noch mein Vater mitzumachen.