|
Goriens Schicksal
- Seite 28 |
Unten waren die anderen als ich herein kam sich gerade am unterhalten. “Wo sind die beiden?” fragte Van als er mich sah. “Die sind noch oben. Ich habe mir erlaubt zu gehen und sie alleine zu lassen.” meinte ich mit einem Lächeln. “Du bist mir ja eine. Ich glaube nicht das Eleus Vater mit dem was du machst einverstanden ist.” sagte Lira. “Was mache ich denn? Ich bin lediglich wieder rein gegangen, dass ist schließlich kein Verbrechen oder?” Sie schüttelte den Kopf und musste lachen. Etwas später kamen sie auch schon wieder. “Und was habt ihr jetzt gemacht?” fragte Van bevor sie ganz drinnen waren. “Wir haben uns unterhalten, nichts weiter.” sagte Eleu und sah sich verwirrt im Raum um. “Arina, woher wusstest du das was du Eleus Vater erzählt hast?” fragte ich sie und sah sie fest an. “Was hatte sie denn erzählt?” wollte Aron wissen. “Arina?” Sie sah sich Hilfe suchend um und meinte dann doch nach einiger Zeit: “Es ist so Eria ist gar nicht meine richtige Mutter. Sie hatte mich als ich zwei Jahre alt war gefunden und wie ihre eigene Tochter aufgezogen. An dem Tag als das mit ihrer Tochter geschah hatte sie mir das erzählt und einen Brief gegeben den ich als sie mich fand in der Tasche hatte.” “Was stand in dem Brief?” fragte ich sie. “In dem Brief stand was über meine Herkunft. Es war sehr schwer geschrieben als wolle derjenige der den Brief geschrieben hat verhindern das er zu früh gelesen wird. Auf jeden Fall stand da auch so etwas wie, gehe mit der vergangenen Gemeinschaft und finde dich selbst.” “Finde dich selbst? Soll wohl wirklich auf deine Vergangenheit anspielen.” meinte Van. “Aber was stand noch drinnen?” wollte Taria wissen. “Das konnte ich nicht lesen es war in einer anderen Sprachen geschrieben. Nur der eine Satz war so das man ihn lesen konnte.” “Aber woher wusstest du von der Entscheidung damals vor der Burg von Tariyn?” Die anderen sahen jetzt zwischen mir und ihr hin und her. “Ich weis es nicht. Ich wusste es einfach. Das fing auch an dem Tag an als ihre Tochter entführt wurde. Ich weis vieles seit dem Tag an. Ich kenne die Geschichte eurer Reise vom ersten Tag an als hätte ich alles miterlebt.” “Vielleicht hast du das ja.” meinte Taria etwas abwesend. “Was soll das heißen?” fragte ich verwirrt. “Das heißt das sie vielleicht von Anfang an dabei war, nur nicht als Mensch. Sondern ihr Geist der durch die Lichtsäule wieder zu ihr zurückgekehrt ist.” “Aber wenn das so ist warum hat sie nie gemerkt das wie du gesagt hast ihr Geist weg ist?” meinte Aron. “Gute Frage aber das weiß ich auch nicht vielleicht kann uns da ja mein Vater weiter helfen.” “Ja womöglich.” meinte ich.
Nach einem Weiteren Tag kamen wir in Noria an wo man uns schon erwartete. Wir stiegen alle aus, bedanken uns bei dem Kapitän und machten uns auf den Weg ins Schloss. Noktu wartete schon vor dem Tor und ging gleich mit uns in sein Ratszimmer. Ich erzählte ihm das was uns Arina sagte und von dem was an dem Geburtstag meiner Tochter geschah. “Arina, hast du den Brief zufällig bei dir?” wollte er wissen. “Ja.” meinte sie und fing an in ihrer Tasche herum zu suchen. Dann hatte sie ihn und gab ihn Noktu. Er sah ihn sich lange an und schaute dann zu uns auf. “Das ist sehr interessant. Diese Schrift habe ich schon sehr viele Jahre nicht mehr gesehen. Sie stammt direkt von den Ahnen ab, aber leider kann ich sie nicht über setzten. Die Ahnen sind die einzigen die sie lesen können. Das macht es natürlich sehr schwer zu verstehen was in ihm steht aber er scheint sich nach und nach selber zu übersetzen. Wie der erste Satz.” “Du meinst also immer wenn etwas passiert was wichtig ist übersetzt sich ein Satz?” fragte ich. “Ja so denke ich geht es denn der wo den Brief geschrieben hat wollte nicht das, das wo darin steht jemand für den es nicht bestimmt ist liest.” “Eigentlich eine gute Sache wenn jemand anderes ihn hätte aber da wir ihn haben ist es etwas blöd.” sagte Aron. “Na ja wir müssen uns wohl damit abfinden bis wir einen gefunden haben der uns sagen kann was da drauf steht.” meinte ich. “Noktu aber wie kann es sein das Tariyn wieder da ist?” “Folkers versucht das gerade heraus zu finden und wird uns sobald er etwas weis Bescheid sagen. Aber bis das ist müsst ihr euch etwas gedulden denn es bringt nichts jetzt los zuziehen wenn ihr nicht einmal wißt wohin.” “Aber wir können doch nicht einfach hier herumsitzen und nichts tun.” schrie ich und stand auf. “Doch das könnt und werdet ihr tun und wenn ich euch einsperren muss.” meinte er fest ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Ich ging im Raum wie wild hin und her und fragte dann: “Wann ist er den aufgebrochen?” “Er ist schon eine Woche weg.” “Und dann hat er noch nichts herausgefunden?” Er sah mich an und ich blieb stehen. “Du weist doch wie lange ihr gebraucht habt bis ihr wusstet wer in Esthoven eingefallen ist oder? Dann wißt ihr ja auch wie lange es dauern kann Informationen zu bekommen.” Plötzlich klopfte es an der Türe und ein Bediensteter öffnete die Türe. Herein kam ein großer und gutaussehender Mann mit Pechschwarzem Umhang. Er ging direkt auf mich zu, sah mich an und fragte dann: “Mira Soria von Gorien?” Als ich etwas verwirrt nickte fuhr er fort. “Ich bin geschickt worden um ihnen eine Nachricht zu überbringen und sie zu begleiten.” Er griff in seinen Mantel und zog einen Umschlag hervor den er mir in die Hand drückte. “Wenn man fragen darf wer sind sie und wer hat sie geschickt?” wollte ich wissen. “Mein Meister möchte ungenannt bleiben aber ich kann ihnen versichern das ich mit guten Absichten gekommen bin. Dort wo ich herkomme nennt man mich Orion.” “Und wo kommst du her?” fragte Eleu. “Das dürft ihr noch nicht erfahren. Zu gegebener Zeit wird es euch gesagt werden.” “Warum dürfen wir es nicht erfahren?” “Es könnte euer handeln beeinflussen oder gar ganz übernehmen.”
Wir unterhielten uns dann noch lange darüber was wir jetzt machen werden und warteten auf eine Antwort von Folkers. Da am späten Abend immer noch nichts da war ging ich auf das Zimmer das mir und Van gegeben wurde. Ich legte mich ins Bett, musterte die Decke wie ich es schon einmal getan hatte und fragte mich wie lange wir hier wohl bleiben würden. Ein Weile später kam auch Van in unser Zimmer. “Und schon was neues wegen Folkers?” fragte ich ihn als er hereinkam. “Nein noch nichts. Wir werden wohl ein paar Tage hier bleiben müssen.” “Es dauert einfach alles zu lange. Wir hätten gleich noch am selben Abend aufbrechen müssen.” “Das ging nicht, oder hast du deine Hand vergessen? Wie geht es eigentlich? Immer noch Schmerzen?” “Schmerzen sind schon noch da aber die sind nicht so stark das ich sie nicht aushalten würde. Sie ist halt mit Narben übersehen.” meinte ich und rieb abwesend mit meiner anderen Hand darüber. Van setzte sich zu mir aufs Bett und nahm meine Hände. “Wir werden sie wieder finden und wenn es das letzte ist was ich machen werde.” “Ich hoffe es.” Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und schlief kurz darauf ein.
Als ich am nächsten Tag auf wachte war Van nicht mehr im Bett. Ich stand auf zog mich an und ging hinunter die anderen suchen. In der Küche fand ich dann schließlich Arina die der Köchin etwas unter die Arme griff. “Wo sind denn die anderen?” fragte ich sie als ich die Küche betrat. “Die sind mit Noktu in die Stadt. Es hat sich wohl was ergeben. Ich bin hier geblieben um dir bescheid zu sagen.” “Warum habt ihr mich nicht geweckt?” “Ich weis es nicht aber die anderen werden bald wieder da sein. Setz dich erst mal und esse etwas.” “Ja es bringt nichts ihnen jetzt hinterher zu hetzten ich weis ja nicht einmal wo genau die sind. Ich werde wohl warten müssen.” Also setzte ich mich an den Tisch und die Köchin gab mir etwas zum Frühstücken. Es dauerte etwa eine halbe Stunde bis sie wieder da waren.
Als Van dann in die Küche kam, wo ich noch immer saß, meinte er: “Kommt ihr zwei es gibt etwas wichtiges zu besprechen.” Ich sah ihn kurz an, stand dann auf und folgte ihm. Arina legte den Kochlöffel beiseite und kam uns nach. Die anderen warteten schon auf uns im Ratszimmer. Folker war auch da. Er saß im Stuhl am Kamin und rauchte eine Pfeife. “Setzt euch doch.” meinte er dann nach einer Weile, da ich immer noch stand. Ich nahm mir einen Stuhl und fragte ihn dann: “Und was gibt es neues Folker?” “Ich weis nicht wo Tariyn mit deiner Tochter ist aber ich habe eine Vermutung wie er wieder her kam!” “Wie? Wie konnte er wieder zurück kommen?” wollte ich wissen. “Das kann ich dir leider auch nicht genau sagen, aber ich habe herausgefunden das es noch eine stärkere Macht gibt als die von Torak. Ich weis aber nicht welche und was sie vor hat, wenn es sie überhaupt gibt.” meinte Folker und runzelte dabei die Stirn. “Tariyn war also nicht das Ende sondern der Anfang von allem.” sagte ich. “Wie er es gesagt hatte, es ist noch nicht vorbei.” sagte ich Gedanken versunken zu mir selbst. Folker sah mich etwas verwirrt an und fragte dann: “Wer hatte dir das gesagt?” Ich sah ihn an und schwieg einen Moment. “Garat. Als er Tariyn holte meinte er als ich ihn fragte ob es nun vorbei sei, antwortete er fürs erste. Ich glaube das hat er damit gemeint. Es passt auch alles zusammen genau an dem Tag an dem Maris auf die Welt kam verschwand ein Jahr davor auch Torak. Und ich dachte das es vorbei ist. Ich habe mich wohl geirrt wie schon so oft.” “Du kannst doch nichts dafür das er wieder da ist und das er jetzt Maris hat.” sagte Eleu. “Doch, ich habe es nicht verhindert, weil ich nicht darauf gefaßt war das etwas passiert. Ich hätte es wissen müssen! Oh Tariyn wenn ich dich erwische breche ich dir jeden einzelnen Knochen!” schrie ich in die Luft.
|
|