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Goriens Schicksal
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”Warum weist du darüber so viel?” Fragte Van auf ein Mal. ”Und woher wissen wir das du die Wahrheit sprichst?” ”Gute Frage. Folkers und ich leben schon länger als ihr alle zusammen und wir sind sozusagen Brüder im Geiste und waren dabei als Tariyn das Land trennte. Seitdem haben wir hier und auf der anderen Seite alles beobachtet und nur auf den richtigen Zeitpunkt gewartet.” Folkers nickte als Van zu ihm rüber sah. ”Deswegen haben auch Lira und Taria diese Fähigkeiten.” Meinte Folkers. ”Weil sie von den ersten abstammen. Früher hatten alle verschiedene Fähigkeiten aber mit der Zeit gingen sie verloren.” ”Also müssen wir nach Lorien oder wie das heißt.” Sagte ich. ”Ja genau ihr müsst Tariyn davon abhalten das südliche Land zu betreten. Er hat mit Gorien angefangen aber wenn er es hat breitet er sich wie die Pest über alles aus.” Sagte Noktu. ”Dann brechen wir lieber gleich auf.” Meinte Vargas. ”Ihr solltet euch lieber ein oder zwei Tage ausruhen denn ihr werdet sobald ihr aufgebrochen seit nicht mehr so schnell zur Ruhe kommen.” Sagte Noktu. ”Wenn keine Fragen mehr sind werde ich mich jetzt zurückziehen. Taria wird euch alles zeigen.” “Warte!” Sagte ich hastig. “Was ist noch?” “Mein Vater. Lebt er noch und wenn, wo ist er?” “Ja er lebt noch und er ist wie du dir sicher dachtest bei Tariyn in Lorien.” Meinte er verabschiedete sich und verließ den Raum. ”Das muss erst mal alles verdaut werden. Ich ein Nachfahre von einer hohen Familie? Kaum zu glauben.” Sagte Aron. ”Wenn ihr kommt zeige ich euch wo ihr schlafen werdet.” Sagte Taria. Wir nickten und gingen ihr langsam hinterher. Es war ein sehr großes Gebäude was von außen nicht zu sehen war. Nach etwa fünf Minuten hatten wir die Gemächer erreicht und teilten uns. Ich bekam ein großes Zimmer das blau dekoriert war. Als erstes steuerte ich das Bett an und lies mich rück links hinauffallen. Schon fast war ich eingeschlafen als es plötzlich an der Tür klopfte. ”Ja?” Fragte ich. Die Tür ging auf und Lira kam herein. ”Ich glaube ich bleibe hier, ich will ja nicht das du uns wieder abhanden kommst.” Meinte sie mit einem lächeln im Gesicht. ”Ich laufe schon nicht weg. Auf jeden Fall nicht noch einmal.” Lachte ich. ”Es ist schon ziemlich viel passiert in den letzten Wochen. Aber wenn ich ehrlich bin habe ich auch einige Zeit davon genossen.” “Ich verstehe dich gut, es ist schön wieder mit dir zusammen zu sein aber mir wäre es lieber wenn alles gar nicht passiert wäre, wenn Esthoven noch in Ordnung und deine Familie leben würde.” “Ja aber man kann es jetzt nicht mehr ändern, also machen wir das beste daraus. Willst du wirklich nur damit ich nicht weg kann hier sein?” “Nein ich wollte ehrlich gesagt Zeit mit dir verbringen bevor wir uns auf machen. Denn man weis ja nie wer wieder zurück kommt oder ob überhaupt einer wieder zurückkommt.” Sagte sie und hatte schon Tränen in den Augen. “Komm und bleibe hier.” Sagte ich und sie setzte sich neben mich auf das Bett. “Weist du noch wie wir früher immer alle anderen zum Nahren gehalten haben mit unseren Streichen. Es waren wirklich tolle Zeiten früher.” “Ja daran kann ich mich noch gut erinnern. Aber die Köchin muss uns erst gehasst haben.” “Stimmt.” Wir unterhielten uns noch lange über die guten alten Zeiten und schliefen dann irgendwann ein.
Am nächsten Morgen es war schon relativ spät, stand ich auf. Lira schlief noch und ich schlich mich langsam aus dem Zimmer. Draußen sah ich Van und ging auf ihn zu. “Und hast du gut geschlafen?” Fragte ich ihn. “Na ja geht schon. Habe viel über das was Noktu gestern gesagt hat nachgedacht und glaube das auch die Hochzeit, wo unsere Eltern damals vereinbart hatten ein Schritt weiter zu der Aufgabe war die wir jetzt haben denn wenn diese Hochzeit nicht gewesen wäre hätten wir uns nicht kennen gelernt und wären uns wahrscheinlich niemals begegnet.” “Ja das ist gut möglich aber woher wussten es unsere Eltern?” Fragte ich ihn. ”Vielleicht von Folker oder Noktu. Aber ist ja auch egal denn jetzt ist es eh schon so weit. Ich würde sagen das wir uns heute noch ausruhen und Morgen dann in aller früh aufbrechen.” “Und wohin?” “Habe mir gedacht das wir zuerst wieder nach Maros segeln und von da aus dann nach Gor.” “Klingt gut.” meinte ich. Plötzlich kam Lira angerannt und schrie mich an: “Warum hast du mich nicht geweckt?” “Du warst Gestern lange wach und ich wollte dich noch schlafen lassen. Wieso denn?” Meinte ich. “Ich dachte du wärst schon wieder weg und da Aron und Vargas nichts wussten ...!” “Hey, rege dich ab ich brauche dich doch schließlich.” sagte ich mit einem breiten grinsen aber Lira schien das gar nicht zu gefallen. Schmollend setzte sie sich neben mich. “Komm schon, war doch nicht böse gemeint. Ich würde dich auch mitnehmen wenn ich dich nicht brauchen würde.” Das schien sie langsam aufzumuntern und sie meinte: “Habt ihr schon was gegessen? Ich nicht also gehen wir jetzt rein und essen.” Sie sprang auf und zog uns mit.
Aron und Vargas saßen schon am Tisch und aßen. Es war ein reich gedeckter Tisch mit Brot, Wurst und Käse, und Obst. Alle langten richtig zu denn jeder wusste das es wahrscheinlich eine der letzten richtigen Mahlzeiten ist. Der Tag ging ruhig und friedlich dahin und am Abend begannen wir alles für den morgigen Aufbruch vorzubereiten. “Hier Mira nimm, dass werdet ihr vielleicht noch irgendwann brauchen.” sagte Noktu als er ins Zimmer kam und reichte mir einen geschnitzten Bogen. “Er ist von dem besten in ganz Moris geschnitzt worden also gebt gut auf ihn acht.” “Das werden wir versprochen.” sagte ich und nahm ihn dankend an mich. Nach dem Frühstück gingen wir alle nach draußen und verabschiedeten uns von Noktu. Taria die auch mit uns kam sah ein wenig traurig aus aber es war als wir Richtung Hafen ritten schon fast wieder weg oder besser gesagt unterdrückt. “Ein Schiff steht für uns bereit.” Sagte sie. “Gut. Dein Vater hat echt an alles gedacht.” meinte ich. Als wir dann alle auf dem Schiff waren segelten wir gleich nach Maros. Nach einem Tag auf See kamen wir wieder am Festland an und machten uns gleich auf den Weg nach Gor. “Wir werden in etwa drei bis vier Tagen dort ankommen und von da aus nehmen wir dann ein Schiff nach Mortu.” sagte Taria “Es ist schon alles vorbereitet. Wir brauchen dann nur noch an Bord gehen.” “Ich will ja nicht negativ sein aber euch ist schon klar auf was wir uns hier einlassen oder?” fragte Aron. “Ich werde nach Lorien gehen ob alleine oder mit euch. Ich will endlich wissen ob ich die Letzte bin, oder ob mein Vater noch lebt und du willst doch sicher deine Vorfahren kennen lernen.” meinte ich. Langsam ritten wir nebeneinander her und als wir aus Maros waren sagte keiner mehr etwas. Je länger wir unterwegs waren desto größer wurde in allen von und das Unwohlsein. Plötzlich brach Vargas die Stille: “Weiß eigentlich einer von euch, wo dieser Tariyn wohnt? Ich meine es bringt ja nichts das ganze Land nach ihm abzusuchen.” “Er hat recht. Wir sollten uns darüber schlau machen.” sagte Taria. “Es hat keinen Sinn wertvolle Zeit zu verschwenden indem wir ihn suchen. Er könnte sich schließlich überall versteckt hallten.” “Wir können doch nicht einfach so die Leute auf der Straße dort fragen: hey wo wohnt den Tariyn!” stellte Aron fest. “Lira, kannst du wenn wir auf Lorien sind seinen Standort auf spüren?” fragte ich sie. “Ich weis nicht ob es funktioniert aber es ist einen Versuch wert. Ich glaube aber nicht das es geht, denn ich habe es bis jetzt nur bei Leuten gemacht von denen ich die Aura kannte.” antwortete sie nachdenklich.
Wie Taria gesagt hatte waren wir ungefähr vier Tage später in Gor. Das Schiff wo auf uns wartete war sehr groß und lief nach Vorne sehr spitz zu. “Also, dann mal los.” Sagte ich und versuchte etwas zu grinsen und es abzuspielen was mir recht schwer fiel. Einer nach dem anderen stieg an Bord. Die Pferde wurden unter Deck gebracht und dort versorgt. Als ich als letzter mein Pferd unter Deck gebracht hatte ging ich ganz nach vorne. Das Schiff wurde vom Steg gestoßen und ruderte dann langsam aber stetig schneller werdend aufs Meer und spannte dann die Segel. Ich starrte lange aufs offene Meer und die See die sich am Boot kräuselte und links und rechts zu Wellen wurde. “Alles ok bei dir?” fragte Van. “Ich wusste das ich dich hier finden würde.” “Ja bei mir ist alles ok aber ich weis nicht wie lang es noch so sein wird.” “Hoffentlich ist das alles bald vorbei.” meinte Van. “Auch wenn es teilweise gut war.” “Glaubst du das wir es schaffen werden?” fragte ich ihn. “Ich weis es nicht aber wir müssen es versuchen und das tun wir ja. Also kann man nur noch hoffen und beten.” “Meinst du das bringt hier viel?” “Ich weis es nicht.” Sagte er leise legte seinen Arm um mich und zog mich an sich.
“Na ihr zwei.” schrie Lira als sie von hinten auf uns zuging. Ich drehte mich zu ihr um und fragte sie: “Was ist denn? Alles ok, du siehst irgendwie komisch aus.” Van sah sie an und dann mich und sagte dann: “Also, ich lasse euch dann mal in Ruhe und gehe zu denn anderen runter.” Kopfschüttelnd ging er weg. “Und was ist denn los mit dir?” wollte ich wissen. “Also, es ist so.... Wie soll ich es sagen. Was wenn einer stirb? Oder gar schlimmeres?” “Keine Ahnung was dann ist und ich weis auch nicht wie wir uns schützen sollen denn ich habe nicht die geringste Ahnung auf was wir uns da eingelassen haben.” “Ich hoffe es geht alles gut. Wie ist das jetzt eigentlich bei dir und Van? Werdet ihr wenn alles vorbei ist heiraten wie es eure Eltern geplant hatten?” “Das Entscheidet sich dann wenn es vorbei ist. Ehrlich gesagt mache ich mir da jetzt noch keine Gedanken darüber. Es bringt nichts seine Zukunft bis ins kleinste Detail zu planen. Denn irgendwas passiert immer und bringt alles durch einander.” Sie sah mich nachdenklich an und stimmte mir dann zu. Zusammen gingen wir dann zu den anderen runter. Als wir hereinkamen sah Aron auf und fragte: “und wo wart ihr jetzt so lange?” “Oben, hast du dir etwa Sorgen um uns gemacht?” meinte Lira mit breitem grinsen im Gesicht. “Nein, ich wollte nur wissen wo ihr wart. Und war es schön da oben?” “Ja und wenn du willst zeige ich dir, wo wir waren.” Sagte sie ging auf ihn zu und zog ihn hoch. Er sah sie komisch an werte sich aber nicht. “Also, wir sind dann oben.” Die anderen sahen etwas komisch und verstanden nicht ganz was das eben sollte aber ich war mir sehr gut bewusst was da im Gange war und ich freute mich für sie sehr.
Fünf Tage waren wir unterwegs bis endlich wieder Land in Sicht kam. Alle sahen erleichtert aus aber auch nachdenklich. Denn keiner wusste genau was auf uns zu kommen würde. “Also, dann mal los je schneller wir von dem Schiff kommen desto schneller können wir hoffentlich wieder alle aufsteigen.” Meinte Aron. “Hoffentlich!” wiederholte Lira leise. Das Schiff legte in einer kleine Buch in der nähe von Mortu an. Wir holten alle unsere Pferde und gingen von Bord. Der Kapitän rief uns noch alles gute nach als er ablegte und weg segelte. “Ok dann auf nach Mortu!” meinte Van und gab seinem Pferd die Sporen. Alle anderen taten es ihm gleich und schon ging es wieder los. Der einzige Anhaltspunkt wo auf diesem Land was liegt war die Karte die Folkers und Noktu vor vielen Jahren gemacht hatten. Aber es kann sich viel verändert haben. Es dauerte nicht lange da sahen wir schon die ersten Umrisse von Mortu. Es sah von weitem genau so dunkel aus wie Toros. Die Landschaft aber war viel mehr mit grüner und saftiger Wiese bewachsen. In Turan war das Gras mehr von einem grau stich. Als wir näher an die Stand kamen sah sie schon nicht mehr so duster aus. Wir bemerkten das reges Treiben war so als sei Markt und zügelten unsere Pferde auf einen gemütlichen Trab. Am Stadttor stand eine groß gewachsene Wache die uns herablassend ansah aber keine Anzeichen gab das wir nicht eintreten dürfen. Langsam schritten wir mit unseren Pferden die große Straße entlang und sahen uns etwas um. Bald kamen wir auf einen Platz auf dem gerade Markt war, stiegen von den Pferden und führten sie weiter. Kurz darauf bogen wir in eine etwas kleinere Straße ab und sahen das Schild von einem Wirtshaus. Auf das steuerten wir zu denn wir wollten ja herausfinden wo sich dieser Tariyn verborgen hat und wo kann man das besser herausfinden als unter betrunkenen die gerne viel und laut reden.
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