|
Goriens Schicksal
- Seite 11 |
Auf dem weiteren Weg nach Elrond sind uns außer ein paar Kaufleute mit ihren Waren auf Wägen keine Leute begegnet. Nach ungefähr vier Tagen sahen wir dann die ersten Dächer von Elrond am Horizont. „Jetzt ist es nicht mehr so weit, vielleicht noch ein Tagesritt.“ Meinte Vargas der voraus ritt. Als wir in Elrond ankamen steuerte ich genau auf das Gasthaus zu das damals mein Verhängnis wurde, ich stieg vom Pferd und ging zielstrebig hinein gefolgt von Van, Vargas und dann Lira. Sofort als ich drinnen war sah ich auch schon denjenigen auf den ich es abgesehen hatte. Langsam und mit einem flauen Gefühl im Magen ging ich auf eine Gruppe von sechs Mann zu die in einer Ecke saßen und meinte kalt: ”Wir haben noch eine offene Rechnung, auch wenn du dich vielleicht nicht mehr daran erinnern kannst! Aber ich denke das dir das Erlebnis noch ein bisschen im Hinterkopf schwebt.” Sie sahen auf und der jenige den ich ansah änderte sofort seinen Gerichtsausdruck. ”Du schon wieder? War es das letzte mal nicht genug? Willst du noch eine? Oder vielleicht noch zwei?” Sagte er und stand mit einem Ruck, der den Stuhl mit einem lauten Knall umfallen lies, auf. Alle sahen jetzt zu uns rüber und ich meinte ernst: ”Wir sollten lieber raus gehen. Oder willst du vielleicht das hier alles kaputt geht und andere mit reingezogen werden?” Drehte mich dann um und ging. Die anderen etwas perplex gingen mir nach und wie ich es vermutete er und seine Leute auch. Draußen auf dem Platz wartete ich dann und merkte das noch ein paar Schaulustige nachkamen was nur zu meinem Vorteil war. ”Du gegen mich bis auf den Tod. Alles ist erlaubt OK? Aber nur wir zwei!” Meinte ich. Er sah mich komisch an und fragte dann: ”Was springt denn für mich bei der Sache raus?” ”Vielleicht die Befriedigung jemand töten zu können.” Sagte ich. ”Aber wenn ich gewinne gehören deine Leute mir.” Sie sahen mich kurz an flüsterten miteinander und dann meinte der erste: ”Ich weiß was besseres. Kampf aber nicht bis auf den Tod, sondern auf Niederlage. Der jenige der zuerst nichts mehr machen kann hat verloren und der Gewinner darf mit dem anderen tun und lassen was er will.” ”OK. Aber nur wir beide.” ”Das ist doch nicht dein ernst.” Meinte Lira leise. ”Ich weiß genau was ich da tue also haltet euch da raus.” Ich legte meinen Umhang ab und zog das Schwert. Er zog sein Schwert ebenfalls und dann ging es los.
Zuerst umkreisten wir uns und dann begann er den gleichen Fehler wie das letzte mal. Schneller als er schauen konnte hatte er auch schon kein Schwert mehr und lag am Boden. Ich hielt mein Schwert so nahe an seine Kehle das die spitze in seinen Hals stach und eine kleine Wunde hinterlies wo sofort etwas Blut floss. ”So und was machst du jetzt? Wieder deine Leute rufen? Du hättest mich töten sollen als du die Gelegenheit dazu hattest. Wenn ich wollen würde könnte ich jetzt deinem Leben ein Ende setzen. Oder gibst du zu das du mir unterlegen bist?” ”Ja.” ”Was ja?” ”Ja ich gebe auf. Du kannst machen mit mir was du willst. Los Stich schon zu ich habe es nicht anders verdient!” ”Nein ich werde dich nicht töten.” Zu seinem erstaunen und dem aller anderen zog ich mein Schwert zurück und steckte es in die Halterung auf meinem Rücken, streckte ihm die Hand aus und als er zögernd nach ihr griff zog ich ihn wieder auf die Beine. ”Warum nicht? Warum hast du mich nicht getötet?” ”Weil ich dich brauche aber das besprechen wir nicht hier. Sage denen das sie sich einen neuen Anführer suchen gehen können.” Ich ging wieder ins Gasthaus und in das Zimmer das ich für die Nacht bezahl hatte. Er und die anderen folgten mir und seine Leute gingen wieder in die Gaststube enttäuscht das der Kampf so schnell vorbei war und das nichts weiter passiert ist.
”Setz dich! Wie heißt du?” ”Ich heiße Aron und komme aus Boktu, und wer seid ihr?” ”Ich bin Mira Soria von Gorien. Das ist Lira Maron aus Norim und das sind Van Fanel aus Farnelia und Vargas Fürst von Marr.” ”Der Vargas?” ”Ja der!” sagte Vargas. ”Und du hast uns ohne es zu wissen oder zu wollen sehr viele Schwierigkeiten bereitet! Also solltest du dir eine sehr ich meine eine wirklich sehr gute Entschuldigung einfallen lassen!” ”Es tut mir echt leid, wenn ich einen von euch verärgert habe. Ich werde es hundertprozentig nie wieder tun.” ”Verärgert? Wegen dir hatte ich viele schlaflose Nächte!” Meinte Van. ”Last ihn, es ist ihm verziehen.” ”Wie kannst du das einfach so nach dem was er dir angetan hat Mira? Du hättest ihn töten sollen gleich beim ersten Mal.” Sagte Van und die anderen stimmten zu. ”Nein, das hätte ich nicht. Wenn ich das mit jedem machen würde der mir was getan hat würde ich zur Zeit gar nicht mehr fertig werden.” ”Was wollt ihr eigentlich von mir?” Wollte Aron verunsichert wissen. ”Ich brauche eure Hilfe.” ”Wie meine Hilfe? Nein die braucht ihr nicht, nein nicht meine, ihr könnt das was ihr macht auch ohne so einen Versager wie mich schaffen.” ”Nein das kann ich nicht und deshalb bin ich wieder gekommen. Es ist schwer zu erklären aber irgendwann werde ich euch brauchen. Ja und weil ich wollte das ihr vor allen zugebt das ihr gegen eine Frau verloren habt.” ”Und bei was braucht ihr meine Hilfe?” ”Wir werden nach Turan gehen und dort mit jemandem ein ernstes Wörtchen reden. Denn das was der getan hat lasse ich nicht auf mir ruhen. Der hat jetzt echt große ich meine echt groß Probleme.” Sagte ich und wurde wütend. ”OK ich Helfe dir, solange es mir nicht so ergeht wie dem denn wir uns vornehmen.” Ich reichte ihm meine Hand und er griff zu. ”Gut damit wäre das geklärt. Wir reisen Morgen ab.” Sagte ich stand auf und verließ das Zimmer. Van folgte mir und die anderen blieben bei Aron. Mehr um ihn zu bewachen wie ihm Gesellschaft zu leisten.
”Bist du dir wirklich sicher das du ihn mit nehmen willst?” Fragte Van. ”Ja so sicher wie noch nie in meinem Leben.” ”Wenn es dein Wunsch ist. Aber ich werde ein Auge auf ihn haben wie wahrscheinlich jeder andere hier.” ”Dann also Morgen nach Fanel.” Sagte ich. ”Wo willst du jetzt hin?” ”Luft schnappen ich komme schon wieder. Du solltest dir nicht immer so viele Gedanken über mich machen wir sind ja nicht verheiratet.” meinte ich mit einem lächeln im Gesicht und begab mich in Richtung Treppe. Im Augenwinkel sah ich noch wie er den Kopf senkte und glaubte ihn etwas murmeln hören. Ich ging also runter in den Hof und setzte mich dort auf eine Bank die nahe der Eingangstüre stand. ”Was fällt dir eigentlich ein?” Ich blickte auf und sah wie der Rest von Arons Leuten auf dem Hof stand. ”Ach, er ist jetzt wie ihr gehört habt mein und ich kann nun tun und lassen mit ihm was ich will. Also, sucht euch endlich einen neuen Anführer.” Er griff zu seinem Schwert. ”Das würde ich an deine Stelle nicht wagen, den wenn du mich herausforderst, dich bringe ich um und das ohne mit der Wimper zu zucken!” Sagte ich entschieden ernst und sah ihm fest in die Augen. Er sah mich kurz an und meinte dann zu den anderen: ”Komm gehen wir die ist es doch gar nicht wert das man das Schwert hebt. Ich gebe euch einen aus.” Er drehte sich noch mal kurz um und ging dann den anderen nach.
In Fanel war schon die Nachricht von der Verwüstung eingegangen aber keine ob der Kronprinz Van noch lebt. Nach sechs Tagen kamen wir in Fanel an und ritten zum Schloss. Als Ron uns auf den Hof kommen sah rannte er uns schon freudestrahlend entgegen. ”Van, Van wo wart ihr so lange? Alle haben sich Sorgen gemacht wegen dem was in Esthoven passiert ist.” ”Es wissen hier schon alle?” Fragte Van. ”Ja und eure Mutter hat viel geweint und ist nicht mehr aus ihrem Zimmer gekommen.” ”Ron versorge bitte die Pferde. Kommt!” Ron ging mit den Pferden in Richtung Stall und wir gingen mit Van. Als wir in die Eingangshalle kamen sahen uns ein paar Leute und liefen gleich zu uns rüber. ”Jetzt nicht, ich muss zu meiner Mutter!” Meinte Van entschieden und ging ohne zu stoppen weiter. Als er vor der Türe die ins Gemach seiner Eltern führte stand blieb er stehen und meinte: ”Mira komm bitte mit rein, und ihr wartet bitte draußen.” Ich nickte ging hinter ihm ins Zimmer und schloss die Türe wieder.
”Vater? Ich bin es, Van.” Meinte er und näherte sich dem Bett vordem sein Vater auf einem Stuhl saß. ”Wo warst du?” ”Ich war mit Mira in Norim und dann in Elrond. Ich konnte keine Nachricht schicken.” ”Van...? Mein Van?” Sagte eine Stimme leise. ”Mutter? Ja ich bin es dein Van und ich bin wieder Zuhause und bleibe jetzt hier.” ”Komm bitte näher Van.” Er ging ans Bett und sah seine sehr schwache Mutter total erschöpft und blas im Bett liegen. ”Was ist mit ihr Vater?” Fragte Van. ”Als wir die Nachricht von Esthoven bekamen bin ich so schnell wie möglich hin geritten um zu schauen ob irgendeine Spur von dir zu finden war. Aber als ich es dann sah glaubte ich nicht das ich dich je wieder lebend sehen würde. Das mit Niome tut mir sehr leid Mira wir haben ihr neben dem Grab eurer Mutter die letzte Ehre erwiesen. Als ich dann nach Hause zurückkam hatte sich der Zustand deiner Mutter noch verschlechtert. Der Arzt sagte das keine Chance auf Heilung besteht und das sie sicher sterben wird.” ”Wie lange wird sie noch haben?” ”Es kann jeder Tag der letzte sein.” ”Nein!” Schrie Van und stürmte aus dem Zimmer. ”Ich rede mit ihm.” Sagte ich und lief ihm nach.
|
|