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Goriens Schicksal
- Seite 22 |
Als ich an diesem Morgen aufstand und wie auch am Tag zuvor gleich in den Garten gehen wollte wurde ich von jemandem aufgehallten. “Sie haben Besuch von ein paar Leuten, Miss.” “Von wem?” “Sie haben gesagt das sie, sie kennen und das sie schon auf sie warten.” “aber ich erwarte niemanden.” meinte ich nachdenklich “Aber es schien wichtig zu sein. Sie warten im Ballsaal auf sie.” “Ja ok, danke.” Er verbeugte sich kurz und ging dann wieder an seine Arbeit. Da ich jetzt doch neugierig wurde begab ich mich also in den Saal. Dort traf mich fast der Schlag und mir blieb kurz die Luft weg. Als ich mich wieder unter Kontrolle hatte fragte ich sie: “Was wollt ihr den hier? Ich dachte ihr wollt mit mir nichts mehr zu tun haben.” “Das hättest du wohl gerne und wirst du nicht so schnell los.” meinte Aron. “Und erst recht nicht nachdem was du mit mir gemacht hattest. Du hast mich moralisch total runter gebracht aber du hast mich auch wieder aufgebaut und dafür danke ich dir.” “Aber warum bist du hier Zell?” Er sah sich um und meinte dann: “Ich will schließlich auch mehr über dich erfahren auch wie und wo du gelebt hast den du bist die letzte meiner Familie. Dein Vater ist vor zwei Wochen friedlich im schlaf gestorben.” Seinen Kopf senkte er und starrte auf den Boden. Langsam ging ich auf ihn zu nahm ihn in Arm und meinte tröstend: “Jetzt bist du nicht mehr alleine und du wirst es auch nie wieder sein denn jetzt hast du ja auch mich.” Als er mich ansah hatte er Tränen in den Augen. “Wir sollten uns wo hinsetzten wo es bequemer und wir alleine sind.” meinte Taria. Ich nickte und ging voraus.
Wir begaben uns in das alte Ratszimmer von meinem Vater und setzten uns. Als alle da waren schloss Lira die Türe und machte es sich am Tisch bequem. “Und was hast du die letzte Zeit hier alles gemacht?” “Eigentlich nichts groß. Ich habe festgestellt das die Leute hier viel besser mit dem Problem klar gekommen sind als ich selbst.” meinte ich. “Aber das kann auch ganz anders sein. Vielleicht vergraben sie ihre Ängste nur unter Arbeit.” legte Van ein. “Ja vielleicht. Aber ich glaube das nicht. Ist eigentlich alles vorbei? Oder passiert wieder was neues wenn man denkt das man in Sicherheit ist?” “Es ist nicht vorbei!” Ich sah mich ruckartig um sah aber keinen. “Habt ihr eben was gesagt?” “Nein, warum?” fragte Aron verwirrt. “Echt nicht? Denn es kam mir so vor als hätte jemand gesagt es ist nicht vorbei.” meinte ich. Die anderen sahen mich etwas komisch an. Taria fragte: “Kanntest du die Stimme?” “Nein eigentlich nicht und doch auch ja. Sie kam mir sehr bekannt vor.” “Irgendwie komisch das ganze.” “Es war sicher nur eine Einbildung.” sagte ich mehr zu mir selbst als zu den anderen. “Ach noch etwas. Das hier hatte mir dein Vater gegeben kurz nachdem du weg bist und gesagt ich solle es dir geben.” sagte Lira und fing an in ihrer Tasche herum zu wühlen. “Hier.” Sie hielt mir einen Brief hin, ich nahm ihn und steckte ihn in meine Tasche. Wir unterhielten uns noch eine Weile, dann zeigte ich allen ihre Zimmer. Ich war gerade auf dem Weg in mein eigenes als ich merkte das ich verfolgt wurde. Ich drehte mich langsam um. “Alles ok, ich bin es nur.” meinte Van. “Was ist denn?” “Ich wollte nur mit dir reden das ist alles.” “Ok gehen wir in mein Zimmer oder willst du es mir hier draußen sagen?” “Nein lieber nicht hier im Flur.” Wir gingen also in meine Zimmer das nur ein paar Türen weiter den Flur runter war. Ich schloss hinter mir die Türe und setzte mich auf mein Bett. “Setz dich doch.” forderte ich ihn auf. “Nein ich stehe lieber. Es ist so... also... ” “Jetzt sag es schon, was ist los?” “Es ist wegen der Vereinbarung unserer Eltern.” “Ja, was ist damit?” “Willst du es den noch?” Ich sah ihn etwas verwirrt an und er sprach weiter. “Ich meine heiraten. Willst du es noch oder soll ich meinem Vater sagen wenn ich wieder nach Hause kommen das es nicht mehr statt findet?” “Ich weis es nicht. Mein Vater hätte es sicher gewollt aber ich muss erst darüber nachdenken. Ich kann jetzt noch nichts sagen. Es ist einfach zu viel passiert. Ich brauche einfach noch etwas Zeit. Ist das in Ordnung?” Er nickte lächelnd. “Es ist ja auch wirklich viel passiert, aber bitte sage mir so schnell es geht bescheid.” “Ja mache ich.” Dann verabschiedete er sich und ging auf sein Zimmer.
Ich langte in meine Tasche und holte den Brief heraus den Lira mir vorher gegeben hatte. Mit gemischten Gefühlen öffnete ich den Briefumschlag und zog das Blattpapier heraus. Dann fing ich an zu lesen
Geliebte Tochter,
wenn du diesen Brief erhältst werde ich nicht mehr bei dir sein, aber es werden viele Leute um dich herum sein die dich lieben und dir helfen werden. Es wird alles gut werden auch wenn noch schwere Prüfungen folgen, werdet ihr sie wenn ihr zusammenhaltet gemeinsam bestehen. Ich hoffe du und Van Fanel werdet auch wenn es sehr schwer für dich ist trotzdem noch in den Stand der Ehe treten und unsere Länder vereinen. Ich kann dir nicht viel mit auf den Weg geben aber ich weiß eines, sei immer du selbst und nimm dir die Zeit die du brauchst auch wenn es anderen so vorkommt als hättest du keine Zeit. Höre auf dein Gefühl und tue das was es dir sagt den es wird richtig liegen. Auch wenn du es nicht glaubst vertraue fest darauf. Mir hatte es immer geholfen. Du und Van werdet sicher sehr glücklich werden, den das hatte mir mein Gefühl gesagt als ich ihn auserwählte dich zu heiraten und das ist schon sehr lange her. Es wird Zeit das du deinen Weg nicht mehr alleine gehst. Ich wünsche mir nichts mehr als das du glücklich bist. Ich werde jetzt gemeinsam mit deiner Mutter und deiner Schwester auf dich achten. Ich habe noch eine bitte an dich. Mache es Zell nicht zu schwer denn auch er hatte eine schwere Zeit hinter sich und er ist auch noch aufgewachsen ohne zu wissen wer seine Eltern sind.
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