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Goriens Schicksal
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Der Himmel leuchtete auf und ein Strahl kam heraus. Der fiel gleich neben Tariyn auf den Boden. Er sprang ein Stück zurück und schrie einmal auf. Aus dem Strahl kam eine Gestalt die sehr alt und weise aussah. Sie ging auf mich zu und meinte ruhig: “Jetzt wird er euch keinen Ärger mehr machen. Senke nun dein Schwert Mira von Gorien.” Ohne es steuern zu können lies ich mein Schwert sinken und neigte den Kopf. Er ging auf Tariyn zu und sagte zu ihm: “So, und du kommst jetzt mit mir, wie du es schon vor vielen Jahren hättest tun sollen. Komm.” Tariyn der nichts machen konnte trat in den Schein und verschwand. “Wartet nur ab ich werde wieder kommen! Und du Mira von Gorien wirst des Lebens nicht mehr glücklich. Keiner von euch!” Hörte man ihn noch schreien bevor er ganz verschwunden war. “Ist jetzt alles vorbei? Und warum habt ihr nicht früher was unternommen?” wollte ich von ihm wissen. “Ja es ist fürs erste vorbei aber ich weis nicht ob es für immer ist und wir dürfen uns nicht einfach in die Sachen hier einmischen erst wenn wir gerufen werden und das hast du getan. Gehe jetzt und helfe einen Freunden, und deinem Vater.” Ich sah kurz zu ihnen und nickte. Tariyns Leute standen immer noch verwirrt da und starrten ihn an, Garat trat jetzt lächelnd in den Lichtschein der dann auch augenblicklich wieder verschwand.
Ich ging auf meinen Vater zu und nahm ihn in den Arm. Die anderen die jetzt näher gekommen waren meinten nur: “Wir sollten jetzt lieber gehen hier gibt es nichts mehr zu tun.” “Doch!” Ich ging auf Vargas zu der noch immer auf dem Boden lag. “Wir müssen ihn beerdigen.” meinte ich. Wir suchten eine Stelle und beerdigten ihn. Ich blieb noch eine Weile neben seinem Grab stehen und hielt den Anhänger von der Kette fest in meiner Faust. “Komm wir müssen jetzt los.” sagte Van ruhig als er zu mir kam. “Warum passieren so schlimme Dinge immer wenn ich in der Nähe bin?” “Es liegt nicht an dir, und er ist jetzt wieder glücklich.” meinte er tröstend und nahm mich in den Arm. “Los lasst uns aufbrechen das wir noch vor einbrechen der Dunkelheit weit weg sind. Denn die Leute hier werden es nicht auf sich ruhen lassen.” Ich nickte und Van meinte plötzlich: “Wer bist du eigentlich?” “Oh, sorry ich hatte bei dem ganzen drunter und drüber ganz vergessen mich vorzustellen. Ich bin Zell, Miras großer Bruder.” Van sah sehr perplex aus wie der ganze Rest der jetzt auch um uns herum stand. Selbst mein Vater hatte einen komischen Gesichtsausdruck. “Das kann doch nicht sein. Wir dachten du seiest tot. Nach zwei Jahren vergeblicher Suche haben wir es aufgegeben, und gehofft das du doch irgendwann wieder Heim kommst.” sagte mein Vater und im standen die Tränen in den Augen. Dann meinte Aron: “Wir sollten jetzt wirklich los!” Die anderen nickten und wir stiegen auf unsere Pferde die wir vom Hof geholt hatten. Vater ritt auf einem Pferd von einer der Wachen. Er sah immer wieder zu Zell rüber und musterte ihn genau. Es sah teilweise so aus als hätten sie sich erst vor ein paar Tagen das letzte mal gesehen und würden sich schon ewig kennen.
So ritten wir gegen Sefra. Die meiste Zeit des Weges schwiegen wir. Als wir die ersten Häuser von der Stadt sahen kam es mir vor als wäre eine riesige Last von mir genommen worden. Wir ritten gleich zu dem Haus von Jorina. Als wir dort ankamen lief uns schon gleich der Stalljunge entgegen und begrüßte uns herzlich. “Sie wird sich sehr freuen euch wohlauf wieder zu sehen.” Meinte er noch, bevor er die Pferde in den Stall brachte. Aron ging voraus. Uns wurde auch gleich die Türe geöffnet, und dann wurden wir ins Zimmer von Miss Jorina gebracht.
Als wir dann im Zimmer standen sah sie uns alle genau an und stellte dann fest: “Einer fehlt, und zwei sind mehr. Wo ist dieser, ich glaube Vargas hieß er?” “Er ist nicht mehr am leben.” sagte Van niedergeschlagen. Ich stand jetzt mit gesenktem Kopf da. Jorina sah zu mir rüber und fragte die anderen ohne den Blick von mir zu nehmen: “Ist er wegen ihr gestorben?” Wegen mir? Als ich das hörte lief es mir kalt den Rücken runter. Bin ich wirklich an allem schuld? Es ist sicher für alle Anwesenden besser wenn ich einfach weggehe wie ich es schon öfter machen wollte aber bis jetzt ist es mir nie richtig gelungen. Es machte mich alles so fertig und mir wurde leicht schwindlig. Ich wollte das alles nicht und trotzdem ist es passiert. Nach einer Weile beruhigten sich meine Gedanken wieder und ich bemerkte das mich alle anstarrten und Van mich stützte. “Ist alles ok?” fragte Lira. “Du siehst irgendwie nicht gut aus.” Ich sah auf und meinte dann: “Ja geht schon wieder. Mir war nur etwas schwindlig.” “Komm ich bringe dich in dein Zimmer dann kannst du dich etwas hinlegen und ausruhen.” meinte Van dann und ging mit mir aus dem Raum. Wir hatte wieder die selben Zimmer in denen wir auch das letzte mal waren.
Ich legte mich auch gleich aufs Bett und er fragte noch mal bevor er aus dem Zimmer ging: “Ist mit dir echt alles ok?” Ich nickte und dann ging er auch schon. Eine Weile lag ich einfach nur da und dachte nach über alles was seit dem Ball passiert war und irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los das es nur der Anfang und nicht das Ende von allem war. Irgendwann schlief ich dann doch ein. Als ich am nächsten Morgen wieder aufwachte und mich umzog fühlte ich mich seit langem mal wieder sicher in meiner Haut. Ich ging runter in den Speisesaal. Zell war schon unten, saß am Tisch und aß etwas. “Und wider alles ok? Sahst Gesten nicht gut aus. Hat wohl alles schwer auf dir gelastet.” meinte er als er mich kommen sah. Ich ging zum Tisch und setzte mich ihm gegenüber. Sogleich wurde mir auch schon Teller, Tasse und Besteck gebracht. Ich bedankte mich, nahm mir Brot und Butter und aß eine Kleinigkeit. “Warum hast du das alles zugelassen?” fragte ich ihn ohne aufzusehen. Er sah mich eine Weile lang stumm an und antwortete dann: “Es ging nicht anders. Auch wenn es sich blöd anhört hat alles ein bestimmtes Ziel und wenn es nicht so gescheit wie es vorgesehen ist geht alles schief.” “Und was ist mit all den Leuten die dadurch gestorben sind? Was ist mit Niome und Vargas? Sind die egal?” “Nein das sind sie nicht und ich hätte es auch gerne verhindert aber ich konnte nicht eingreifen. So verstehe doch ich hätte sie auch sehr gerne kennen gelernt aber es ist nun geschehen und ich kann es auch nicht mehr ändern.” “Also ist es dir gleichgültig den du hast sie ja eh nicht gekannt.” schrie ich ihn an stand auf und wollte gehen. “Das habe ich nicht gesagt. Warum drehst du dir immer alles so wie es dir gerade passt?” “Sage so etwas nicht. Du kennst mich doch gar nicht, und das wirst du auch nie richtig tun denn ich habe keine Lust etwas mit dir zu tun zu haben.” Er wollte noch was sagen aber ich war schon aus dem Zimmer. Lira die mir entgegenkam und mich sah blieb stehen und fragte mich ob alles ok sei. Als ich nickte schüttelte sie den Kopf und ging weiter.
In meinem Zimmer packte ich schnell alle Sachen zusammen und ging noch mal in den Frühstücksraum. Mittlerweile waren alle anwesend. Als ich drinnen stand sahen sie mich komisch an und Lira fragte: “Was hast du den vor?” “Ich gehe nach Hause. Mir ist es zu blöd hier herum zu sitzen und nichts zu tun. Es gibt viel in Esthoven was ich machen muss und das soll jetzt geschehen!” “Warte ich komme mit:” sagte Zell hektisch. Ich sah ihn giftig an und meinte nur: “So viel ist es jetzt auch nicht das ich deine Hilfe gebrauchen könnte. Bis jetzt habe ich auch alles ohne dich geschafft und das wird sich auch nicht ändern!” Er blieb abrupt stehen und sah mich komisch an. Die anderen wo nichts verstanden sahen von mir zu ihm und wieder zurück. Ich verließ wieder den Raum und machte mich auf den Weg zum Stall.
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