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Goriens Schicksal
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Aron und Vargas saßen schon am Tisch und aßen. Es war ein reich gedeckter Tisch mit Brot, Wurst und Käse, und Obst. Alle langten richtig zu denn jeder wusste das es wahrscheinlich eine der letzten richtigen Mahlzeiten ist. Der Tag ging ruhig und friedlich dahin und am Abend begannen wir alles für den morgigen Aufbruch vorzubereiten. “Hier Mira nimm, dass werdet ihr vielleicht noch irgendwann brauchen.” sagte Noktu als er ins Zimmer kam und reichte mir einen geschnitzten Bogen. “Er ist von dem besten in ganz Moris geschnitzt worden also gebt gut auf ihn acht.” “Das werden wir versprochen.” sagte ich und nahm ihn dankend an mich. Nach dem Frühstück gingen wir alle nach draußen und verabschiedeten uns von Noktu. Taria die auch mit uns kam sah ein wenig traurig aus aber es war als wir Richtung Hafen ritten schon fast wieder weg oder besser gesagt unterdrückt. “Ein Schiff steht für uns bereit.” Sagte sie. “Gut. Dein Vater hat echt an alles gedacht.” meinte ich. Als wir dann alle auf dem Schiff waren segelten wir gleich nach Maros. Nach einem Tag auf See kamen wir wieder am Festland an und machten uns gleich auf den Weg nach Gor. “Wir werden in etwa drei bis vier Tagen dort ankommen und von da aus nehmen wir dann ein Schiff nach Mortu.” sagte Taria “Es ist schon alles vorbereitet. Wir brauchen dann nur noch an Bord gehen.” “Ich will ja nicht negativ sein aber euch ist schon klar auf was wir uns hier einlassen oder?” fragte Aron. “Ich werde nach Lorien gehen ob alleine oder mit euch. Ich will endlich wissen ob ich die Letzte bin, oder ob mein Vater noch lebt und du willst doch sicher deine Vorfahren kennen lernen.” meinte ich. Langsam ritten wir nebeneinander her und als wir aus Maros waren sagte keiner mehr etwas. Je länger wir unterwegs waren desto größer wurde in allen von und das Unwohlsein. Plötzlich brach Vargas die Stille: “Weiß eigentlich einer von euch, wo dieser Tariyn wohnt? Ich meine es bringt ja nichts das ganze Land nach ihm abzusuchen.” “Er hat recht. Wir sollten uns darüber schlau machen.” sagte Taria. “Es hat keinen Sinn wertvolle Zeit zu verschwenden indem wir ihn suchen. Er könnte sich schließlich überall versteckt hallten.” “Wir können doch nicht einfach so die Leute auf der Straße dort fragen: hey wo wohnt den Tariyn!” stellte Aron fest. “Lira, kannst du wenn wir auf Lorien sind seinen Standort auf spüren?” fragte ich sie. “Ich weis nicht ob es funktioniert aber es ist einen Versuch wert. Ich glaube aber nicht das es geht, denn ich habe es bis jetzt nur bei Leuten gemacht von denen ich die Aura kannte.” antwortete sie nachdenklich.
Wie Taria gesagt hatte waren wir ungefähr vier Tage später in Gor. Das Schiff wo auf uns wartete war sehr groß und lief nach Vorne sehr spitz zu. “Also, dann mal los.” Sagte ich und versuchte etwas zu grinsen und es abzuspielen was mir recht schwer fiel. Einer nach dem anderen stieg an Bord. Die Pferde wurden unter Deck gebracht und dort versorgt. Als ich als letzter mein Pferd unter Deck gebracht hatte ging ich ganz nach vorne. Das Schiff wurde vom Steg gestoßen und ruderte dann langsam aber stetig schneller werdend aufs Meer und spannte dann die Segel. Ich starrte lange aufs offene Meer und die See die sich am Boot kräuselte und links und rechts zu Wellen wurde. “Alles ok bei dir?” fragte Van. “Ich wusste das ich dich hier finden würde.” “Ja bei mir ist alles ok aber ich weis nicht wie lang es noch so sein wird.” “Hoffentlich ist das alles bald vorbei.” meinte Van. “Auch wenn es teilweise gut war.” “Glaubst du das wir es schaffen werden?” fragte ich ihn. “Ich weis es nicht aber wir müssen es versuchen und das tun wir ja. Also kann man nur noch hoffen und beten.” “Meinst du das bringt hier viel?” “Ich weis es nicht.” Sagte er leise legte seinen Arm um mich und zog mich an sich.
“Na ihr zwei.” schrie Lira als sie von hinten auf uns zuging. Ich drehte mich zu ihr um und fragte sie: “Was ist denn? Alles ok, du siehst irgendwie komisch aus.” Van sah sie an und dann mich und sagte dann: “Also, ich lasse euch dann mal in Ruhe und gehe zu denn anderen runter.” Kopfschüttelnd ging er weg. “Und was ist denn los mit dir?” wollte ich wissen. “Also, es ist so.... Wie soll ich es sagen. Was wenn einer stirb? Oder gar schlimmeres?” “Keine Ahnung was dann ist und ich weis auch nicht wie wir uns schützen sollen denn ich habe nicht die geringste Ahnung auf was wir uns da eingelassen haben.” “Ich hoffe es geht alles gut. Wie ist das jetzt eigentlich bei dir und Van? Werdet ihr wenn alles vorbei ist heiraten wie es eure Eltern geplant hatten?” “Das Entscheidet sich dann wenn es vorbei ist. Ehrlich gesagt mache ich mir da jetzt noch keine Gedanken darüber. Es bringt nichts seine Zukunft bis ins kleinste Detail zu planen. Denn irgendwas passiert immer und bringt alles durch einander.” Sie sah mich nachdenklich an und stimmte mir dann zu. Zusammen gingen wir dann zu den anderen runter. Als wir hereinkamen sah Aron auf und fragte: “und wo wart ihr jetzt so lange?” “Oben, hast du dir etwa Sorgen um uns gemacht?” meinte Lira mit breitem grinsen im Gesicht. “Nein, ich wollte nur wissen wo ihr wart. Und war es schön da oben?” “Ja und wenn du willst zeige ich dir, wo wir waren.” Sagte sie ging auf ihn zu und zog ihn hoch. Er sah sie komisch an werte sich aber nicht. “Also, wir sind dann oben.” Die anderen sahen etwas komisch und verstanden nicht ganz was das eben sollte aber ich war mir sehr gut bewusst was da im Gange war und ich freute mich für sie sehr.
Fünf Tage waren wir unterwegs bis endlich wieder Land in Sicht kam. Alle sahen erleichtert aus aber auch nachdenklich. Denn keiner wusste genau was auf uns zu kommen würde. “Also, dann mal los je schneller wir von dem Schiff kommen desto schneller können wir hoffentlich wieder alle aufsteigen.” Meinte Aron. “Hoffentlich!” wiederholte Lira leise. Das Schiff legte in einer kleine Buch in der nähe von Mortu an. Wir holten alle unsere Pferde und gingen von Bord. Der Kapitän rief uns noch alles gute nach als er ablegte und weg segelte. “Ok dann auf nach Mortu!” meinte Van und gab seinem Pferd die Sporen. Alle anderen taten es ihm gleich und schon ging es wieder los. Der einzige Anhaltspunkt wo auf diesem Land was liegt war die Karte die Folkers und Noktu vor vielen Jahren gemacht hatten. Aber es kann sich viel verändert haben. Es dauerte nicht lange da sahen wir schon die ersten Umrisse von Mortu. Es sah von weitem genau so dunkel aus wie Toros. Die Landschaft aber war viel mehr mit grüner und saftiger Wiese bewachsen. In Turan war das Gras mehr von einem grau stich. Als wir näher an die Stand kamen sah sie schon nicht mehr so duster aus. Wir bemerkten das reges Treiben war so als sei Markt und zügelten unsere Pferde auf einen gemütlichen Trab. Am Stadttor stand eine groß gewachsene Wache die uns herablassend ansah aber keine Anzeichen gab das wir nicht eintreten dürfen. Langsam schritten wir mit unseren Pferden die große Straße entlang und sahen uns etwas um. Bald kamen wir auf einen Platz auf dem gerade Markt war, stiegen von den Pferden und führten sie weiter. Kurz darauf bogen wir in eine etwas kleinere Straße ab und sahen das Schild von einem Wirtshaus. Auf das steuerten wir zu denn wir wollten ja herausfinden wo sich dieser Tariyn verborgen hat und wo kann man das besser herausfinden als unter betrunkenen die gerne viel und laut reden.
Im Gasthof selber war nur trübes Licht das von einer Feuerstelle in der Mitte des Raumes kam. Auf dem Feuer drehte sich als wir hereinkamen gerade eine Schlachtsau. Es war ziemlich voll aber wir fanden noch einen freien Tisch etwas abseits was uns ganz recht war. Als wir saßen kam auch schon eine kräftige Frau in einer fettigen Schürze an und fragte: “Na was darf es denn sein?” “Sechs Bier.” Meinte Lira. Die Frau nickte und ging wieder. “Was soll den das?” wollte Van wissen. “Mit Betrunkenen kommt man nur ins Gespräch wenn man selber etwas trinkt oder ihnen was ausgibt. Glaub mir ich habe davon Ahnung, und das sogar mehr als ich will.” sagte sie leise. Einen Moment später kam die Wirtin auch schon wieder und stellte uns die sechs Bier hin. Lira bezahlte sie und bedankte sich. Nachdem sie wieder weg war bemerkte ich das die ganze Zeit einer zu uns schaute. Ich sagte es leise den anderen. Lira stand auf ging zu ihm. Dann kam sie mit ihm zurück. “So jetzt setze dich erst mal zu uns.” Meinte sie. “Ich habe euch noch nie hier gesehen und ich kenne alle die hierher kommen gut.” Sagte der alte Mann. Er sah etwas heruntergekommen und dumm aus aber schien sehr nüchtern und aufmerksam zu sein. “Wer seit ihr? Ich habe euch schon mal irgendwo gesehen.” meinte er und sah Aron an. “Ich glaube nicht das ihr mich kennt denn ich komme von weit her.” sagte er. “Doch, doch.... Jetzt fällt es mir wieder ein sie sehen aus wie einer aus der Mecktor Familie.” Der alte musterte ihn noch einmal genauer und meinte dann: “Aber es ist noch was anderes in eurem Blut, das nicht von hier kommt.” “Wer sind diese Mecktor?” fragte ich. “Sie war eine sehr mächtige Familie hier. In Sefra leben sie heute.” “Warum war?” “Sie sind seit der Herr der Herren wieder zurück gekehrt ist immer kleiner geworden es heißt das ein paar Nachfahren es über das Meer geschafft haben was aber sehr unwahrscheinlich ist. Denn alle die fliehen wollten sind getötet worden. Nur ein paar sind am Leben gelassen worden. Warum, das weiß ich nicht.” “Und wo hält sich dieser Herr der Herren immer auf?” fragte Vargas. “Das ist nicht sicher. Einige mit denen ich gesprochen habe sagten das er sich in seine Burg in Tratur zurückgezogen hat andere behaupten das er in Golreen ist. Aber genau weiß es keiner.” Wir unterhielten uns noch ein oder zwei Stunden bis wir ihm dann noch ein Bier ausgaben, uns für das Gespräch bedankten und dann verabschiedeten.
Draußen war es jetzt schon Nachmittag. “Also gehen wir jetzt nach Sefra und erkundigen uns über diese Familie etwas genauer.” sagte Taria. Alle stimmten zu auch wenn man Aron ansah das es ihm lieber wäre wenn wir einen großen Bogen um Sefra machen würden. Wir führten unsere Pferde aus der Stadt stiegen auf und trabten auf der Straße nach Sefra. Nach etwa zwei Tagen kamen wir in Sefra an. Es war eine große Stadt und sah freundlicher aus als Mortu. Langsam ritten wir an das Tor das weit offen stand. “Entschuldigung, könnten sie uns vielleicht sagen wie wir zum Haus der Familie Mecktor kommen?” fragte ich höflich eine der beiden Wachen. Er sah zu mir auf und meinte: “Die Straße gerade aus und am Marktplatz rechts. Es ist das große Haus am Ende dieser Straße man kann es nicht über sehen.” “Dankeschön sie haben uns viel Mühe erspart.” antwortete ich und ritt weiter. Die anderen folgten mir und kurze Zeit später kamen wir auch schon an dem Haus an. Es war wirklich sehr groß. Als wir in den Vorhof ritten kam uns schon ein Mann entgegen und fragte uns höflich: “Was ist euer begehren?” Ich stieg vom Pferd und sagte: “Wir würden gerne wenn es ihnen Recht ist mit dem Herren oder der Dame des Hauses sprechen.” “Sie sind aus besserem Hause, oder?” Ich nickte und er meinte: “Aus welchem Hause kommt ihr den? Ist es in der Nähe?” “Nein das ist es nicht aber sie können mir glauben das ich nichts böses im Sinn habe.” “Ja das glaube ich euch. Wie soll ich euch den ankündigen?” “Sagen sie Niome von Esthoven sei hier.” Meinte ich. Er nickte machte zu einem jüngeren Kerl eine Handbewegung und ging. Der andere Mann nahm die Pferde und führte sie in den Stall. Etwas später kam der Mann wieder heraus und meinte: “Wenn sie mir nun alle folgen wollen. Sie werden erwartet.” Er ging voraus und wir folgten ihm in das Gebäude. Innen war es durch die vielen farbigen Fenster bunt beleuchtet. Wir wurden in eine Art Ratszimmer geführt indem ein Tisch und einpaar Stühlen standen. Auf einem Hochsitz hatte eine ältere Frau Platz genommen. Als wir alle im Raum waren verließ der Mann ihn wieder und schloss hinter sich die Türe.
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