|
Goriens Schicksal
- Seite 10 |
”Setz dich! Wie heißt du?” ”Ich heiße Aron und komme aus Boktu, und wer seid ihr?” ”Ich bin Mira Soria von Gorien. Das ist Lira Maron aus Norim und das sind Van Fanel aus Farnelia und Vargas Fürst von Marr.” ”Der Vargas?” ”Ja der!” sagte Vargas. ”Und du hast uns ohne es zu wissen oder zu wollen sehr viele Schwierigkeiten bereitet! Also solltest du dir eine sehr ich meine eine wirklich sehr gute Entschuldigung einfallen lassen!” ”Es tut mir echt leid, wenn ich einen von euch verärgert habe. Ich werde es hundertprozentig nie wieder tun.” ”Verärgert? Wegen dir hatte ich viele schlaflose Nächte!” Meinte Van. ”Last ihn, es ist ihm verziehen.” ”Wie kannst du das einfach so nach dem was er dir angetan hat Mira? Du hättest ihn töten sollen gleich beim ersten Mal.” Sagte Van und die anderen stimmten zu. ”Nein, das hätte ich nicht. Wenn ich das mit jedem machen würde der mir was getan hat würde ich zur Zeit gar nicht mehr fertig werden.” ”Was wollt ihr eigentlich von mir?” Wollte Aron verunsichert wissen. ”Ich brauche eure Hilfe.” ”Wie meine Hilfe? Nein die braucht ihr nicht, nein nicht meine, ihr könnt das was ihr macht auch ohne so einen Versager wie mich schaffen.” ”Nein das kann ich nicht und deshalb bin ich wieder gekommen. Es ist schwer zu erklären aber irgendwann werde ich euch brauchen. Ja und weil ich wollte das ihr vor allen zugebt das ihr gegen eine Frau verloren habt.” ”Und bei was braucht ihr meine Hilfe?” ”Wir werden nach Turan gehen und dort mit jemandem ein ernstes Wörtchen reden. Denn das was der getan hat lasse ich nicht auf mir ruhen. Der hat jetzt echt große ich meine echt groß Probleme.” Sagte ich und wurde wütend. ”OK ich Helfe dir, solange es mir nicht so ergeht wie dem denn wir uns vornehmen.” Ich reichte ihm meine Hand und er griff zu. ”Gut damit wäre das geklärt. Wir reisen Morgen ab.” Sagte ich stand auf und verließ das Zimmer. Van folgte mir und die anderen blieben bei Aron. Mehr um ihn zu bewachen wie ihm Gesellschaft zu leisten.
”Bist du dir wirklich sicher das du ihn mit nehmen willst?” Fragte Van. ”Ja so sicher wie noch nie in meinem Leben.” ”Wenn es dein Wunsch ist. Aber ich werde ein Auge auf ihn haben wie wahrscheinlich jeder andere hier.” ”Dann also Morgen nach Fanel.” Sagte ich. ”Wo willst du jetzt hin?” ”Luft schnappen ich komme schon wieder. Du solltest dir nicht immer so viele Gedanken über mich machen wir sind ja nicht verheiratet.” meinte ich mit einem lächeln im Gesicht und begab mich in Richtung Treppe. Im Augenwinkel sah ich noch wie er den Kopf senkte und glaubte ihn etwas murmeln hören. Ich ging also runter in den Hof und setzte mich dort auf eine Bank die nahe der Eingangstüre stand. ”Was fällt dir eigentlich ein?” Ich blickte auf und sah wie der Rest von Arons Leuten auf dem Hof stand. ”Ach, er ist jetzt wie ihr gehört habt mein und ich kann nun tun und lassen mit ihm was ich will. Also, sucht euch endlich einen neuen Anführer.” Er griff zu seinem Schwert. ”Das würde ich an deine Stelle nicht wagen, den wenn du mich herausforderst, dich bringe ich um und das ohne mit der Wimper zu zucken!” Sagte ich entschieden ernst und sah ihm fest in die Augen. Er sah mich kurz an und meinte dann zu den anderen: ”Komm gehen wir die ist es doch gar nicht wert das man das Schwert hebt. Ich gebe euch einen aus.” Er drehte sich noch mal kurz um und ging dann den anderen nach.
In Fanel war schon die Nachricht von der Verwüstung eingegangen aber keine ob der Kronprinz Van noch lebt. Nach sechs Tagen kamen wir in Fanel an und ritten zum Schloss. Als Ron uns auf den Hof kommen sah rannte er uns schon freudestrahlend entgegen. ”Van, Van wo wart ihr so lange? Alle haben sich Sorgen gemacht wegen dem was in Esthoven passiert ist.” ”Es wissen hier schon alle?” Fragte Van. ”Ja und eure Mutter hat viel geweint und ist nicht mehr aus ihrem Zimmer gekommen.” ”Ron versorge bitte die Pferde. Kommt!” Ron ging mit den Pferden in Richtung Stall und wir gingen mit Van. Als wir in die Eingangshalle kamen sahen uns ein paar Leute und liefen gleich zu uns rüber. ”Jetzt nicht, ich muss zu meiner Mutter!” Meinte Van entschieden und ging ohne zu stoppen weiter. Als er vor der Türe die ins Gemach seiner Eltern führte stand blieb er stehen und meinte: ”Mira komm bitte mit rein, und ihr wartet bitte draußen.” Ich nickte ging hinter ihm ins Zimmer und schloss die Türe wieder.
”Vater? Ich bin es, Van.” Meinte er und näherte sich dem Bett vordem sein Vater auf einem Stuhl saß. ”Wo warst du?” ”Ich war mit Mira in Norim und dann in Elrond. Ich konnte keine Nachricht schicken.” ”Van...? Mein Van?” Sagte eine Stimme leise. ”Mutter? Ja ich bin es dein Van und ich bin wieder Zuhause und bleibe jetzt hier.” ”Komm bitte näher Van.” Er ging ans Bett und sah seine sehr schwache Mutter total erschöpft und blas im Bett liegen. ”Was ist mit ihr Vater?” Fragte Van. ”Als wir die Nachricht von Esthoven bekamen bin ich so schnell wie möglich hin geritten um zu schauen ob irgendeine Spur von dir zu finden war. Aber als ich es dann sah glaubte ich nicht das ich dich je wieder lebend sehen würde. Das mit Niome tut mir sehr leid Mira wir haben ihr neben dem Grab eurer Mutter die letzte Ehre erwiesen. Als ich dann nach Hause zurückkam hatte sich der Zustand deiner Mutter noch verschlechtert. Der Arzt sagte das keine Chance auf Heilung besteht und das sie sicher sterben wird.” ”Wie lange wird sie noch haben?” ”Es kann jeder Tag der letzte sein.” ”Nein!” Schrie Van und stürmte aus dem Zimmer. ”Ich rede mit ihm.” Sagte ich und lief ihm nach.
Die anderen die draußen warteten und sahen wie Van davon stürmte hielten mich auf und fragten: ”Was ist mit ihm los?” ”Kann ich euch jetzt nicht sagen ich muss ihn unbedingt von Dummheiten abhalten!” Schrie ich riss mich los und rannte ihm nach. Er lief in Richtung Scheune und ich ihm nach. In der Scheune sah ich ihn in einer Ecke zusammengekauert sitzen und weinen. ”Van. Ich bin es, Mira.” Sagte ich vorsichtig. Er sah kurz auf und versteckte dann sein Gesicht wieder. Langsam ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn ins Heu. ”Van weißt du noch was du zu mir gesagt hast in Norim auf der Bank?” Er sah kurz auf vergrub sich aber gleich wieder in seinen verschränkten Armen. ”Jetzt würde ich es mir nie verzeihen, wenn du dir was antun würdest oder dir etwas passiert.” Sagte ich ruhig und als er aufsah legte ich ihm meinen Arm um die Schulter und zog ihn an mich. Er vergrub sein Gesicht in meiner Brust und weinte. So wie ich es nach dem Tod meiner Schwester getan hatte. ”Es wird wieder alles gut Van, dass verspreche ich dir.” Meinte ich und umarmte ihn tröstend. Irgendwann ich muss wohl eingenickt sein, den Van stand mit dem Rücken zu mir da und starrte raus auf den Hof. ”Warum? Warum tust du das?” Fragte er und drehte sich zu mir um. ”Was? Ich verstehe nicht ganz?” ”Das alles hier, du tust es doch nicht nur weil ich dich damals vor einer Dummheit bewahrt hatte, oder doch?” ”Nein, nicht nur.” Sagte ich und stand langsam auf. ”Warum dann?” ”Weil,... weil ich dich nicht verlieren will.” Er drehte sich zu mir um und sah mir in die Augen. Als er mich so ansah rollte mir eine Träne über die Wange, mit seiner Hand strich er sie sanft weg. ”Du weinst? Du hast seit Esthoven keine Mine mehr verzogen weder wegen Trauer noch wegen Glück warum jetzt?” Als ich nicht antwortete, sondern meinen Blick senkte, meinte er: ”Ich verstehe dich gut, und ich will dich auch nicht verlieren.” Er streckte seine Arme aus zog mich an sich und nahm mich fest in den Arm. ”Nie mehr. Versprich mir das du immer bei mir bleibst, bitte, Mira. Versprich es mir bitte.” Ich sah ihm in die Augen und lächelte. In diesem Moment küsste er mich sanft die Stirn und nahm mich wieder in den Arm.
”Mira? Wann willst du eigentlich aufbrechen?” Wollte Van wissen und sah nachdenklich zu mir. ”Ich würde sagen das wir noch ein paar Tage bleiben und du dich um deine Mutter kümmerst. Außer du willst bald aufbrechen.” ”Nein es ist gut. Komm gehen wir lieber zurück. Die anderen machen sich sonst noch Sorgen.” Ich nickte und wir gingen wieder Richtung Haus. Draußen war es bereits am dunkler werden. Die anderen hatten es sich bis wir wieder kamen in einer Stube bequem gemacht und unterhielten sich. ” Miss Mira? Herr Fanel möchte sie sehen.” Sagte Ron der eben den Raum betrat. ”Ist gut, ich komme.” Antwortete ich ihm. Hinter ihm verließ ich den Raum und wurde in das Arbeitszimmer von Vans Vater geführt. ”Danke Ron du kannst jetzt gehen.” Sagte er. Ron nickte und ging. ”Was kann ich denn für sie tun?” Fragte ich etwas verwirrt das er mich zu sich rief. ”Nenn mich ruhig Mangus. Aber etwas wollte ich noch wissen.” ”Ja was?” ”Was hast du jetzt genau vor?” ”Ich reise nach Turan und suche meinen Vater. Ich glaube nämlich das er noch am leben ist. Und ich möchte heraus finden wer hinter alldem steckt und warum.” ”Was du machst kannst du selbst entscheiden aber ich möchte, dass Van hier bleibt. Ich möchte nicht das seine Mutter noch mal so viel Angst bekommt. Es ist eh schon schlimm genug mit ansehen zu müssen wie jeden Tag etwas mehr Leben aus ihr weicht. Und was du vorhast ist wie du ja sicher weist eine Reise ohne Wiederkehr.” ”Ich zwinge keinen mich zu begleiten. Wer mit kommt dem bin ich sehr dankbar und wer nicht will soll hier bleiben.” ”Ich möchte auch das du schon morgen früh noch vor Sonnenaufgang abreist!” ”Wieso das?” ”Damit Van hier bleibt. Ich weis das du ihm viel bedeutest und deswegen wird er dich nicht alleine gehen lassen. Auch wenn es sein Verderben ist. Aus diesem Grund wirst du schon Morgen abreisen.” ”Wenn es euer Wunsch ist Herr Fanel, dann werde ich das machen. Aber ich denke nicht das es das richtige ist.” ”Also mache dich fertig ich möchte dich Morgen beim ersten Licht der Sonne nicht mehr sehen. Ron legt genug Proviant in den Stall neben dein Pferd.” Ich verbeugte mich steif und verließ schweigend und schnellen Schrittes den Raum.
|
|