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Gorien Teil1
!?Freund oder Freund?!
Goriens Schicksal - Seite 1
Niome sorgte auch immer dafür, oder versuchte es zumindest, das ich die Arbeiten die wir von unserem Lehrer bekamen auch anständig machte. Wie auch an diesem Abend. ”Mira Soria von Gorien hast du deine Arbeiten schon fertig die dir Noles gegeben hat? Oder warst du mal wieder zu beschäftigt um sie zu erledigen?“ Fing meine Schwester an, noch bevor sie ganz im Zimmer stand. ”Nein, noch nicht kommt aber gleich. Und ja ich war, und bin auch noch beschäftigt also geh.” Meinte ich mit einem leicht säuerlichen Unterton, sah gar nicht zu ihr und machte weiter. ”Wenn du so weiter machst nimmt das mit dir mal noch ein schlimmes Ende! Irgendwann liegst du verletzt im Dreck und stirbst, so wie du dich immer prügelst würde mich so was nicht wundern.” ”Okay, wenn du meinst und jetzt verschwinde endlich! Raus hier!” Sie verzog das Gesicht und stapfte wütend, und mit hoch rotem Kopf, aus dem Zimmer. Noles war der Hoflehrer und unterrichtete mich in so etwas wie guten Manieren, Ordnung, Lesen, Schreiben und Rechnen. Halt alles was man als Dame von hohem Stand lernen oder können muss. Mit ihm habe ich schon manche lange Diskussion gehabt wegen der Manieren die ich eh nicht brauche, und da Niome die Ältere von uns beiden ist und den Thron mal besteigen wird ging ich auch gar nicht auf die Argumente die er immer wieder brachte ein. Ich beschäftigte mich noch eine Zeitlang mit dem neuen Messergriff den ich mir gerade am schnitzen war und ging dann recht spät zu Bett.

Am nächsten Morgen stand ich erst spät auf. Als ich in die Küche kam um noch schnell etwas zu frühstücken sah mich die Köchin ernst an und meinte dann: „Also Mira ich weiß ja nicht was du wieder angestellt hast aber du solltest deiner Schwester lieber nicht unter die Augen treten.“ Da ich früher immer wenn ich mal wieder Streit mit meinem Vater hatte, Schutz und ein Versteck in der Küche suchte, kannte Rita unsere Köchin mich sehr gut. Sie war eine kleinere untersetzte Frau die immer eine schmutzige Schürze um hatte. „Und du meinst sie ist echt schlecht drauf? Ich wette mit dir das ich das noch steigern kann. Auf jeden Fall ein bisschen.“ „Sei doch nicht immer so zu ihr. Sie versucht doch nur dich ein bisschen zu verändern. Was dir meiner Meinung auch nicht viel schaden kann.“ „Aber sie will das ich so bin wie sie und das will ich einfach nicht. Warum akzeptieren sie mich nicht einfach wie ich bin.“ Sagte ich mehr zu mir selbst wie zu ihr. Sie zuckte mit den Schultern und widmete sich wieder dem Mittagessen. Als ich aufstand und gehen wollte meinte sie noch: „Solange du dich selbst akzeptierst werden es andere früher oder später auch tun. Es dauert halt alles nur seine Zeit. Glaube mir irgendwann bist du froh das du sie als Schwester hast und umgekehrt wird sie es sein. Nur merkt man meist erst was einem wirklich wichtig ist, wenn man es nicht mehr hat. Also passe auf ein paar Sachen besonders auf, und deine Schwester gehört zu einem davon.“ Ich sah sie etwas verblüfft an, den so etwas hatte ich nun wirklich nicht von ihr erwartet. Sonst war sie eher einer der Ruhigeren die gut zuhören konnte. „Ich werde darüber nachdenken, versprochen.“

Ich verließ die Küche wieder und machte mich in Richtung Stall auf. Als ich auf den Hof kam blendete die Sonne im ersten Moment sehr stark da sie noch recht tief stand. Es war ein strahlender Sommertag der genau richtig für einen Ausritt war. Kurz bevor ich den Stall erreichte kam mir ein Bediensteter hinterher. „Miss, ihr Vater wünscht euch zu sehen.“ Rief er mir zu. „Ich gehe später zu ihm aber erst reite ich etwas aus.“ Er sah mich ernst an. „Er möchte euch jetzt sofort sehen. Und er duldet keine Verspätung. Es ist wichtig.“ Ich verdrehte die Augen und nickte. „Schön dann gehe ich halt jetzt zu ihm und reite später aus.“ Er lächelte breit und meinte noch. „Eurer Vater erwartet euch in seinem Arbeitszimmer.“

Auf dem weg zu meinem Vater überlegte ich die ganze Zeit was denn so wichtig ist das es nicht aufgeschoben werden konnte. Als ich ins Arbeitszimmer meines Vaters kam war Niome schon da. Vater saß hinter seinem Arbeitstisch und las noch in eine Pergamentrolle zu ende. Niome hatte es sich in einem Stuhl in der nähe des Kamins bereits bequem gemacht. „Da bist du ja endlich. Wir haben schon auf dich gewartet. Nimm doch bitte Platz.“ Meinte er als er auf sah und zeigte auf einen freien Stuhl. Ich ging zu dem Stuhl und lies mich etwas plump hineinfallen. Meine Schwester sah mich daraufhin wütend an.

„Was ist den so wichtig das es nicht bis morgen warten konnte?“ Fragte ich meinen Vater der daraufhin etwas ernster wurde. „Mira du bist jetzt siebzehn Jahre alt und deine Schwester 24. Ich finde das es ist langsam an der Zeit das ihr euch über eure Zukunft Gedanken macht. Deswegen gebe ich einen Ball, damit ihr euch einen geeigneten Partner aussuchen könnt.“ Meine Schwester fing als sie das hörte an über das ganze Gesicht an strahlen und meinte: „Vater das ja ist eine großartige Idee. Ich liebe Bälle, jetzt brauche ich nur noch was passendes zum anziehen.“ Sie wollte schon aufspringen aber Vater streckte bremsend die Hand aus und sah mich fragend an. Ich saß einfach nur da und sagte nichts. In meinem Kopf arbeitete alles durch einander, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ohne ein Wort zu sagen stand ich auf, drehte mich um und ging aus dem Raum. Den Einwand von meinem Vater bekam ich nur ganz entfernt mit.

Auf dem Weg in mein Zimmer gingen mir tausend Sachen gleichzeitig durch den Kopf, und andererseits war alles um mich herum leer. Aber was mich am meisten beschäftigte war die Frage, warum jetzt auf einmal so plötzlich?